Lernzentrum eingeweiht

700 000 Euro hat der Förderverein zum Bau des Lernzentrums beigesteuert.

Lesen Sie hier den Umfangreichen Artikel im Bergsträßer Anzeiger vom 8.10.2014

Liebfrauenschule Lernzentrum trägt offiziell den Namen Haus Schwester Hedwig / Einweihungsfeier mit Gottesdienst

Neubau mit historischen Bezügen

Bensheim.„Bücher, Kunst und Lernen können neue Welten eröffnen.“ Ein kurzer, kluger Satz, mit dem Christiane Ehret-Jeltsch, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung der Liebfrauenschule, die Bedeutung des neuen Lernzentrums für die Schülerinnen unterstrich.

Am Montag wurde das LFS-Lernzentrum offiziell seiner Bestimmung übergeben. Auf den 650 Quadratmetern im Inneren des zweistöckigen Gebäudes sind zwei Kunsträume, Bibliothek, Mediathek inklusive 30 Laptops sowie eine Ruhezone untergebracht.

Das neue Lernzentrum der Liebfrauenschule wurde am Montag eingeweiht.
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„Es ist geschafft“, sagte Schulleiterin Sabine Nellessen-Kohl bei der Akademischen Feier im Schulforum erleichtert. „Unser Dank gilt allen Menschen, die zur Realisierung beigetragen haben.“ 33 Sitzungen der kleinen Baukommission, zwei der großen Baukommission und Tausende von Mails hatte es, neben den eigentlichen Bauarbeiten, benötigt bis zur Fertigstellung des Lernzentrums.

Lernzentrum? „Das klang uns zu funktionell“, erklärte Sabine Nellessen-Kohl. Also sprachen sich Kollegium und Schulleitung für einen neuen Namen aus: Haus Schwester Hedwig. Mit dieser Namensgebung würdigt die Schulgemeinde Dr. Hedwig Fritzen, die von 1972 bis 1989 an der LFS als Lehrerin und Direktorin (seit 1975) wirkte.

Dr. Gertrud Pollak, Schuldezernentin des Bistum Mainz, erinnerte in ihrer Ansprache an die großen Verdienste, die sich Schwester Hedwig, die im Jahr 2006 verstarb, während ihrer Tätigkeit um die Bensheimer Mädchenschule erworben hatte. Der Aufbau der Ganztagsschule, die 1973 ihren Betrieb aufnahm, wurde maßgeblich von Schwester Hedwig konzipiert. In ihren Verantwortungsbereich fiel zudem der Ausbau des naturwissenschaftlichen Sektors.

Die ehemalige Schulleiterin, so Pollak, habe über eine weitsichtige Veränderungsbereitschaft verfügt und Wert auf eine bodenständige Ausbildung gelegt.

Rund 18 Monate betrug die Bauzeit für das 2,2 Millionen Euro teure Gebäude. Eine der Herausforderung bei diesem Projekt sei es gewesen, die historische (Bruchstein-)Stadtmauer in das Werk zu integrieren, erläuterte Marcus Hill, der ausführende Architekt. Außerdem sollte der Unterricht während der Bauphase möglichst ohne größere Beeinträchtigungen fortgesetzt werden. Beides ist gelungen, befand Hill. Es sei stets etwas Besonderes für einen Architekten, ein Bauwerk an den Auftraggeber zu übergeben. „Das bedeutet, dass der Bauherr mit dem Ergebnis zufrieden ist.“

Thomas Catta, Pfarrer der Sankt-Georg-Gemeinde, genießt aus dem wenige Meter entfernten Pfarrhaus einen exklusiven Blick auf das jüngste Mitglied des LFS-Ensembles. „Es ist das Erste, was ich morgens sehe.“ Dass der Komplex auf einem soliden Fundament steht, ist auch der Pfarrgemeinde zu verdanken, die einige Garagen aufgab und den dadurch frei werdenden Grund und Boden der Liebfrauenschule als „ständige Leihgabe“ überließ. Pfarrer Catta: „Ich hoffe auf gute Nachbarschaft.“

Als Vertreterin des LFS-Fördervereins überreichte Irit Antes an Dietmar Giebelmann, den Generalvikar des Bistum Mainz, symbolisch einen Scheck. Der Förderverein hatte 700 000 Euro zur Finanzierung beigesteuert. Der Akademischen Feier war ein Gottesdienst in der Stadtkirche vorausgegangen, der vom Projektchor der LFS musikalisch untermalt wurde. Anschließend hatte Generalvikar Giebelmann das Haus Schwester Hedwig gesegnet. Zudem pflanzten Eltern, Lehrer und Schüler in einer gemeinsamen Aktion eine junge Linde auf dem Schulhof vor dem neuen lichtdurchflutenden Multifunktionshaus. Die alte Linde hatte dem Neubau weichen müssen. eh